Gewürze – Wissenswertes rund ums Würzen
Dass Gewürze beim Essen eine große Rolle spielen, ist kein Geheimnis. Trotzdem würzen die wenigsten Menschen ihre Speisen heutzutage noch selbst, sondern greifen auf Gewürzmischungen zurück, die oft nicht einmal aus richtigen Kräutern, sondern mit Hilfe von Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und künstlichen Aromen hergestellt werden.
Das führt leider zu einer überdurchschnittlich hohen Zufuhr von Salzen, die in solchen Mischungen in großen Mengen verwendet werden. Außerdem essen Sie mehr als nötig, weil die Glutamate das körpereigene Sättigungsgefühl austricksen. Von den wunderbaren, heilsamen Nebeneffekten frischer Kräuter und Gewürze können Sie so natürlich auch nicht profitieren. Um Ihnen den Umgang mit Gewürzen zu erleichtern, bietet dieser Ratgeber Ihnen Tipps und Tricks von der Beschaffung über die Konservierung bis hin zur kulinarischen und medizinischen Nutzung der kleinen Aroma-Wunder.Schritt 1: Die Beschaffung von Gewürzen und Kräutern
In einigen Fällen spricht nichts dagegen, fertig abgepackte Gewürze im Supermarkt zu kaufen. Salz, Pfeffer und Paprikapulver können so leicht erworben werden. Achten Sie allerdings auf den Preis. Günstige Produkte werden oft mit Farbstoffen gestreckt. Geben Sie lieber etwas mehr Geld aus und achten Sie auf die Inhaltsstoffe. Im Idealfall sollte nur das gewünschte Gewürz enthalten sein. Besonders Salz und Pfeffer kann man gut im grobem Zustand kaufen und dann in eine eigene Mühle füllen. Tipp: Geben Sie getrocknete Kräuter hinzu, um Ihre ganz eigene Mischung zu kreieren.
Frische Kräuter kaufen Sie besser auf einem Wochenmarkt. Besonders Liebstöckel kann man zur richtigen Jahreszeit günstig in der gewünschten Menge erstehen. Preislich lohnt es sich bei öfter genutzten Gewürzen natürlich, das Kraut selbst anzupflanzen. Rosmarin, Minze, Basilikum und ähnliches bekommen Sie auf Märkten, in gut sortierten Blumenläden und oft schon in der Obst und Gemüse Abteilung Ihres Supermarktes. In der Regel müssen Sie das Kraut dann nur noch Umtopfen oder Einpflanzen. Zur Unterbringung eignet sich die Fensterbank ebenso wie ein Balkon oder Garten. Tipp: Lavendel hält Mücken fern.
Schritt 2: Konservieren
Natürlich empfiehlt es sich immer, Kräuter möglichst frisch zu verwenden. Praktisch sind Kräuter allerdings wie alle Pflanzen von der Saison abhängig. Wenn Sie Ihre Gewürzpflanzen selbst anbauen, sollten Sie die Blätter, Blüten und Stengel abschneiden, wenn der Sommer vorbei ist und sich für eine Konservierungsmethode entscheiden. Die klassische Variante ist das Trocknen. Dazu binden Sie ein kleines Bündel Kräuter zusammen und hängen es auf. Wichtig ist dabei, dass die Kräuter im Schatten hängen und gut belüftet werden, damit das Wasser entzogen werden kann, ohne dass Schimmel entsteht. Das Trocknen dauert etwa drei Wochen und ist abgeschlossen, wenn die Kräuter rascheln.
Vorsicht: Ein zu dick gebundener Strauß trocknet unter Umständen nicht richtig und kann faulen. Statt des Lufttrocknens bietet sich auch das Trocknen im Backofen an. Stecken Sie einen Holzlöffel zwischen die Tür, damit der Wasserdampf entweichen kann, erhitzen Sie den Ofen auf 35°C und warten Sie mehrere Stunden.
Auch hier gilt wieder: Die Kräuter sind fertig getrocknet, wenn Sie rascheln. Gut Trocknen lassen sich zum Beispiel Rosmarin und Minze.
Eine beliebte Alternative zum Trocknen ist das Einfrieren. Die gewünschten Kräuter einfach ganz oder fein gehackt, allein oder als Mischung kalt abwaschen und in einem geeigneten Gefäß im Gefrierschrank verstauen. So schockgefrieren die Kräuter und die Vitamine und Aromen bleiben lange erhalten. Zum Einfrieren eignen sich unter anderem Schnittlauch und Petersilie sehr gut.
Schritt 3: Der Gebrauch von Gewürzen beim Kochen
Die erste Frage lautet: Wann soll das Essen gewürzt werden?
Die Antwort lautet: Die meisten Menschen würzen viel zu früh beim Kochen. Aufgrund der flüchtigen Duft- und Geschmacksstoffe von Gewürzen, sollten Sie die meisten Kräuter erst am Ende hinzufügen. Paprikapulver, Knoblauch und Zwiebel werden bitter, wenn Sie zu lange erhitzt werden, Muskatnuss verliert dabei sein Aroma. Kümmel, Nelken, Zimt und Lorbeer hingegen sollen sogar mitgekocht werden, da ihr Aroma sich langsam verteilt. Sie eignen sich besonders zum Würzen von Eintöpfen und Schmorgerichten. Einige Kräuter wie Koriander, Kreuzkümmel und Kardamon entfalten ihren ganzen Geschmack, wenn man sie vor der Verwendung kurz anröstet.
Jetzt stellt sich die Frage: Was würzt man wie?
Generell lohnt es sich immer, zu experimentieren und kombinieren. Fenchel passt hervorragend zu Fisch, Estragon verleiht Huhn eine besondere Note und in Skandinavien werden Schweinegerichte oft mit Salbei gewürzt.
No Go:
Mehrere intensive Gewürze miteinander kombinieren. Verwenden Sie Rosmarin lieber nicht mit Thymian oder Bohnenkraut und lassen Sie Estragon im Bestfall für sich allein stehen oder verwenden Sie nur ein wenig Salz und Pfeffer.
Vorsicht:
Vergessen Sie beim Gebrauch verschiedener Gewürze nicht, welches Sie wann benutzen sollten.
Kräuter und Gewürze für die Gesundheit
Sie kennen bestimmt den berühmten Kamillentee, der den Magen während eines Infektes beruhigen soll. Kamille, Fenchel und Anis eignen sich aber auch bestens zum Würzen von Hackfleisch und beruhigen gleichzeitig die Verdauung. Ingwer passt gut zu Eintöpfen und Suppen und hilft bei Appetitlosigkeit und Übelkeit. Tipp: Sie können Ingwer auch in feine Scheiben schneiden und mt heißem Wasser übergossen als Tee trinken. Wenn Sie noch Zimt und Zitrone hinzugeben werden Sie auch Husten, Schnupfen und Heiserkeit schnell wieder los.
Allgemein gilt: Richtig dosiert und angewendet können Gewürze und Kräuter Ihnen nicht schaden.