Glühwein ganz einfach selbst machen

Weihnachtszeit – Glühweinzeit. Etwa 40 Millionen Liter des Heißgetränks trinken die Deutschen alljährlich in der Adventszeit. Vor allem auf den Weihnachtsmärkten sind die Glühweinstände allgegenwärtig. Doch Glühwein ist keineswegs eine Erfindung der Neuzeit.

Glühwein ganz einfach selbst machen

Glühwein ganz einfach selbst machen

Die Vorläufer, kalt getrunkene Gewürzweine, finden sich bereits in den ältesten Kochbüchern aus der Antike. Glühwein, wie wir ihn heute kennen, gibt es seit dem Winter 1956 in Deutschland. Ein heißer Glühwein mit seinem unverwechselbaren Duft schafft eine wohlige Atmosphäre und löst positive Gefühle in der kalten Jahreszeit aus. Das Glühwein von innen wärmt, ist allerdings ein Trugschluss. Die Wärme wird von den Organen absorbiert.

Der klassische Glühwein wird aus Rotwein hergestellt und mit Gewürzen wie Zimt, Nelken und Zitrone versetzt. Bei der Wahl der Gewürze gibt es unzählige Variationen. Den Grundzutaten werden wahlweise Anis, Kardamom, Muskat, Piment oder Orangen beigefügt.

Immer beliebter werden auch Glühweine aus Basis von Weißwein oder Fruchtweinen. Welcher Wein zur Herstellung von Glühwein verwendet wird, ist reine Geschmackssache. In Deutschland ist der rote, in Österreich und Norditalien der weiße Glühwein verbreitet. Weißer Glühwein ist im Vergleich zu seinem „großem roten Bruder“ trockener und angenehm erfrischend.

Der Alkoholgehalt von im Einzelhandel erhältlichem Glühwein muss, gesetzlich vorgeschrieben, mindestens 7 % betragen. Es gibt allerdings große Unterschiede hinsichtlich der Qualität: Billiger Glühwein wird meist aus minderwertigem Wein hergestellt. Der typische Geschmack wird durch den Zusatz von Zucker und künstlicher Aromen erzeugt. Durch den hohen Zuckergehalt wird außerdem die Alkoholaufnahme im Blutkreislauf beschleunigt, die oft den berüchtigten Kater am nächsten Morgen zur Folge hat. Hochwertiger Glühwein wird aus gutem Wein und echten Gewürzen hergestellt und schmeckt deutlich aromatischer. Glühwein lässt sich aber auch einfach und unkompliziert zu Hause herstellen. So können Sie alle Zutaten selbst auswählen. Nebenbei haben Sie einen perfekten Begleiter für gemütliche Winterabende oder zu Stollen und Lebkuchen.

Basisrezept für die Herstellung von Glühwein

1. Die Zutaten (8 Portionen)

Sie benötigen:
– 1 Liter trockenen Rotwein
– 1 unbehandelte Zitrone
– 3 Zimtstangen
– 8 Nelken
– 8 Pimentkörner
– 3 Kapseln Sternanis
– 5 Kardamomkapseln
– 1 Vanilleschote
– 3-4 EL Rohrohrzucker

2. Die Zubereitung
Zitrone schneiden und zusammen mit dem Rotwein, einer Zimtstange, 2 Nelken und 3-4 EL Zucker in einen Topf geben. Die restlichen beiden Zimtstangen und 6 Nelken zusammen mit den Pimentkörnern, dem Sternanis und den Kardamomkapseln in einem Mörser zerkleinern. Vanilleschote in kleine Stücke schneiden und beifügen. Das Ganze nun in einen Teebeutel geben und zubinden.
Anschließend den Wein bis kurz unter den Siedepunkt erhitzen und Teebeutel zugeben. Wichtig: Den Wein nicht kochen! Andernfalls verdampft der Alkohol und die Gewürze bilden Bitterstoffe. Das Gemisch ca. eine Stunde ziehen lassen und anschließend durch ein Sieb abgießen.
Der fertige Glühwein kann nun nach Belieben mit Zucker oder Honig nachgesüßt werden. Im Grunde können Sie die Gewürze frei nach Ihrem Geschmack wählen. Die o.g. Kombination ist lediglich ein Beispiel. Als Express-Variante können Sie eine fertige Glühweingewürzmischung im Handel kaufen. Diese wird zum Wein gegeben, das Ganze anschließend erhitzt und durch ein Sieb abgegossen.

Dekoriert mit einer Zitronenscheibe am Glasrand oder eine Zimtstange steht dem perfekten, kuscheligen Winterabend nun nichts mehr entgegen.