Wildschweinruecken Gourmet

Menge: 4

Zutaten:
10 Wacholderbeeren
1000 g Wildschweinruecken
1 Tl. Salz
2 Tl. Edelsuesses Paprikapulver
150 g Durchwachsenen Raeucherspeck in duennen Scheiben
10 Nelken
1 Tas. Oel
1 El. Mehl
1 l Apfelsaft
4 El. Preiselbeerkonfituere
4 El. Hagebuttenkonfituere
1 l Wasser oder Fleischbruehe
Schwarzer Pfeffer frisch gemahlen

Die Schwarzkittel, wie die Wildschweine im Volksmund auch genannt
werden, haben trotz ihres bedrohlichen Aussehens ueberraschend zartes,
wohlschmeckendes Fleisch, wenn es sich nicht gerade um einen alten
Keiler handelt, sondern um Frischlinge (Jungtiere) oder Ueberläufer
(zweijährige Tiere). Von älteren Wildschweinen verwendet man, nach
entsprechendem Beizen, meist nur die Keulen und – in der
anspruchsvollen feinen Kueche – auch den gefuellten Kopf als
Mittelpunkt einer festlichen Tafel. Ruecken, Keulen und Schultern
junger Schweine schmecken am besten; delikat sind auch die Innereien.
Alle Zubereitungsarten, die wir vom Hausschwein gewohnt sind, lassen
sich auch auf Wildschweinfleisch anwenden, wenn man es nicht lieber
wildgerecht wie Reh- oder Hirschfleisch behandelt. Frischlinge mit
einem Gewicht bis zu 30 kg kann man uebrigens mit der zarten Haut am
Spiess braten, während ältere Tiere unbedingt abgeschwartet und
zerwirkt werden muessen.

Verwenden Sie fuer dieses delikate Gericht den Ruecken eines jungen
Wildschweins, eines Frischlings oder Ueberläufers. Er wird wie ein
Rehruecken tranchiert.

Die Wacholderbeeren, mit Wasser bedeckt, 5 Minuten quellen lassen. Den
Backofen auf 200 Grad vorheizen. Das Fleisch waschen, trockentupfen,
von Sehnen befreien und mit dem Salz und dem Paprikapulver
einreiben. Mit den Speckscheiben gleichmässig bedecken und mit den
Nelken feststecken. Den Ruecken auf den Bratrost legen, das Oel in
die Fettpfanne giessen und das Fleisch im Backofen etwa 45-50 Minuten
braten, dabei häufig mit Bratfond begiessen, aber nicht umdrehen.
Inzwischen das Mehl mit dem Apfelsaft verquirlen. Sobald der Braten
gar ist, herausnehmen und warm stellen. Die Apfelsaftmischung mit dem
Bratensatz verruehren. Diese Fluessigkeit in einen Topf giessen und
auf der Herdplatte andicken lassen. Die beiden Konfitueren und soviel
Wasser oder Fleischbruehe einruehren, bis eine sämige Sauce
entsteht. Den Braten aufschneiden (den Speck vorher entfernen) und
das Fleisch bei Tisch mit Pfeffer bestreuen. Die Sauce gesondert dazu
reichen.

Das passt dazu: Kartoffelkroketten oder Semmelknödel, Rotkraut
(Blaukraut), mit Preiselbeerkonfituere gefuellte geduenstete
Apfelhälften. Als Getränk ein kräftiger Rotwein, zum Beispiel ein
Amselfelder aus Jugoslawien.

* Quelle: Erfasst von Ulli Fetzer
** Gepostet von Rene Gagnaux
Date: Sun, 08 Jan 1995

Stichworte: Wild, Haarwild, Wildschwein, P4